Sonntag, 2. November 2014

"vegane Krise"...

Hallo zusammen,

ich hab lange darüber nachgedacht, ob ich darüber schreiben soll, aber mein Blog zeichnet sich dadurch aus, das er offen, ehrlich und aus dem Alltag gegriffen ist, also gehört das auch dazu:

"Ich glaube, ich hab so was wie ne vegane Krise..."

Nein, das Bedürfnis oder gar Lust Fleisch zu essen, habe ich nicht - ich glaube auch nicht, das das noch mal wieder kommen wird
(da ich inzwischen sogar eher so was wie Ekel entwickelt habe) - 
aber ich hab in letzter Zeit immer öfter Verlangen nach Joghurt, Quark, Käse und Ei...*seufz*

Ich würde z.B. so gern Kartoffeln mit "Quark" essen
Oder Joghurt als Zwischenmahlzeit...
Da ich kein Soja vertrage fällt Joghurt für mich aber komplett weg. 

Was gäb ich für Rührei, als Frühstück oder auch Abendessen....
 das geht so toll in der Tofuvariante, und schmeckt genauso lecker - 
kann ich aber auch nicht essen :-( 

Die günstigste Alternative für Milch, und inzwischen in fast jedem Discounter erhältlich *yeah*- 
die Sojamilch- *möp* leider wieder nichts für mich...

Für Milch gibt es , im Gegensatz zum Joghurt, zwar auch noch andere Alternativen, da wir momentan aber sehr aufs Geld schaun müssen, kann ich mir andere Milch wie Reis o. Mandelmilch oft nicht leisten. 

Ich weiss nicht, ob es etwas damit zu tun hat, aber noch schlimmer ist es geworden, seit ich auch auf Weizen verzichten muss, und dadurch noch mehr Lebensmittel wegfallen. Ich hab oft das Gefühl gar nicht richtig satt zu werden, oder zumindest nicht lang satt zu bleiben.

Ich hab versucht mit Hülsenfrüchten und Nüssen genug Proteine zu mir zu nehmen, 
aber so sehr ich diese mag, irgendwann kommen die einem auch zu den Ohren raus 
(mal abgesehen davon, das Cashews auch wieder nicht ganz billig sind)

Im Kühlschrank liegt ne Packung Mozzarella, die jetzt immer grimmig von mir angeschaut wird, weil´s mich ärgert, das ich sie gekauft habe.
 In nem "schwachen Moment" hab ich letztens mal ein hartgekochtes Ei gegessen: 
Mein Hunger war gestillt, und mir gings danach besser, aber psych. nicht, weil sich das schlechte Gewissen gemeldet hat.

Ich will keine "Ausnahmen" machen,
und ich denke auch nicht ans aufgeben, aber es ist grad echt nicht einfach...
 Mein Blog heisst "Be veggie - going vegan" , weil ich der Meinung war 
"Auf jedenfall vegetarisch, immer öfter vegan!" sollte es sein!
Das ich vor 1,5 Jahren die Umstellung von omnivor auf vegan dann doch von jetzt auf gleich geschafft habe, ohne die vegetarische Zwischenstation, da war ich eigentlich sehr stolz drauf...

 Ich denke auch nach wie vor, das die vegane Ernährung richtig und die beste ist, 
für Mensch, Tier und Umwelt!
Aber ich hab grad nen Durchhänger...*seufz*

Ich würde mich über eure Gedanken und Erfahrungen dazu freuen...
Hattet ihr auch schon solche Phasen? Wie seid ihr damit umgegangen?

Grüßle, Jessi

9 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    ich denke, du solltest nicht so hart mit deiner Situation sein.
    Ich versuch kurz dir meine Geschichte zu erzählen, um meinen Rat anschaulich zu machen.
    Vor zweieinhalb Jahren (ich war 14) bin ich nach zwei Jahren Vegetarismus Veganer geworden. Schon zwei Monate oder so davor hat sich eine Essstörung entwickelt, die aber nichts mit dem Vegansein zu tun hatte (sah natürlich so aus, weil ich dann nach der Umstellung sehr dünn wurde). Mein Tiefpunkt war dann Februar 2013, aber nach einer Phase Orthorexie gings bergauf und mir geht es relativ gut. Bis Frühling 2014 war ich verdammt streng vegan, schon allein weil man bei einer Art Magersucht allgemein verdammt streng mit sich ist.
    Bis heute habe ich aber dreimal bewusst, absichtlich etwas unveganes gegessen:
    ein Stück Kuchen, nach drei Stunden zögern, nur um "mich zu testen". Dann eine Süßigkeit und drei Lebkuchen, nicht lange her. Gibts alles auch vegan, klar, war nicht nötig. Ist aber passiert, die Welt geht nicht unter und man muss sich auch selbst verzeihen.

    Jetzt zu deiner Situation: du bist stark eingeschränkt in deiner sonstigen Nahrungsauswahl, dein Körper ist nicht zufrieden, dein Geist nicht und der Geldbeutel auch weniger.
    Wenn du jetzt, sagen wir einmal am Tag, deinen Gelüsten nachkommen würdest (und ich nehme an, dass es dann nicht so ist, als würden "alle Dämme brechen" und du nur von früh bis spät Milchprodukte essen), hättest du kein Verbrechen begangen, mehrere Probleme gelöst und mentale Stärke bewiesen - weil man auch manche Entscheidungen "rückgängig" machen kann, und trotzdem hinter ihnen stehen.
    Es werden sich immer wieder neue Wege auftun, trotzdem auf dem veganen Weg zu bleiben, zB wenn du irgendwann wieder mehr Geld zur Verfügung hast.

    Jeder muss seinen eigenen Weg gehen, und wenn es zu dem Zeitpunkt die beste Lösung ist, Quark und Eier zu essen - tu es, ohne Gewissensbisse, weil du dich bewusst dafür entscheidest.

    Ich lese deinen Blog sehr gerne, eben auch weil er so vom Herzen kommt und direkt ist. Normalerweise kommentiere ich nichts, aber ich denke, dass du dir nicht deinen Kopf zerbrechen solltest, denn unsere Einstellung wird jetzt nicht durch den geringen Konsum von tierischen Produkten zunichte gemacht.

    Alles Liebe und Gute

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    1. Danke für deinen Kommentar, ich finde ihn ganz schön reif, für dein Alter *wow*
      Vielen Dank dafür...

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  2. Seufz, tut mir Leid für dich :( Ich hatte bisher zum Glück noch nie sowas und kann dir leider keine guten Tipps geben, wie du die Phase überwinden kannst. Das Internet nach Alternativen zu nicht verträglichen Alternativen abzuklappern, wirst du sicherlich schon besser drauf haben als ich...

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  3. Hallo liebe Jessi,

    Ich lese schon länger bei Dir mit und heute will ich mal kommentieren.
    Auch wenn ich keine eigenen Erfahrungen einbringen kann, da ich (noch ) nur ;-) Veggie bin.
    Aber ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es ist auf sooo Vieles verzichten zu müssen.
    Damit meine ich jetzt nicht, Käse und Co. , sondern alles weitere, von dem Du schreibst.
    Ich finde jedenfalls, Du wirst kein schlechterer Mensch, wenn Du Dir die "Ausnahmen" gestattest. Scheinbar braucht Dein Körper sie dann gerade sehr.
    Hab kein schlechtes Gewissen.
    Übrigens wie machst Du das mit Deiner Familie ? Kochst Du immer zweierlei ?
    Hättest Du Lust da mal mehr drüber zu schreiben?
    Ich muss nämlich auch oft doppelt kochen.

    Dein blog ist übrigens sehr liebevoll gestaltet und abwechslungsreich.
    Ich lese gerne bei Dir.

    Liebe Grüße
    Claudia

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    1. Danke für dein Lob, ich freue mich sehr darüber!!

      Wie ich das mit meiner Familie mache, das bin ich tatsächlich schon öfter gefragt worden, ich glaub ich werd in naher Zukunft dazu mal einen Post machen.
      Soviel vorweg: Es ist oft nicht einfach alle unter einen Hut zu bekommen und zufrieden zu stellen. 2erlei koche ich meistens, mindestens....

      Liebe Grüße
      Jessi

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  4. Katrin (ohne Blog)3. November 2014 um 22:57

    Ich bin weder vegetarisch und schon gar nicht vegan, aber im Prinzip bestätigt dein Post heute meine Meinung über vegane Ernährung. Klar kann man vieles ersetzen durch vegane Produkte, aber ich glaube nicht dass der menschliche Körper darauf angelegt ist, sich so zu ernähren. Schon immer waren die Menschen Jäger, aßen Fleisch und das, was sie von der Natur bekamen. Fleisch muss nicht immer und täglich sein, darauf kann ich gut verzichten, viele andere tierische Produkte, die du nennst, gehören aber auf unseren Speiseplan. Jessi, du liest Bibel und ich nehme mal an, dass du auch weißt, was im Schöpfungsbericht drin steht. Für mich heißt das, das ich auch tierische Produkte essen darf. Warum keine Milchprodukte? Es gibt inzwischen in Deutschland viele Bauernhöfe, wo Tiere artgerecht gehalten werden, ... und so einen Biohof hast du ja in deiner Nähe, wo du arbeiten wolltest.

    Sei nicht so streng mit dir, gerade wo du so viele andere Sachen nicht essen kannst, ist vielleicht der vegane Weg doch nicht der richtige für dich? Ich hatte das schon mal geschrieben und vielleicht lohnt sich ein Nachdenken darüber doch auch noch mal neu für dich.

    Wir haben zum Beispiel eigene Hühner, mit einer großen Wiese, die sich ausschließlich von Körner, Gras und das, was beim Kochen so al "biologischer Abfall" anfällt ernähren. Ich habe überhaupt keine Probleme damit, diese Eier zu essen. Warum auch? Was tue ich diesen Hühnern damit schlechtes an? Hühner legen Eier, im Sommer fast jeden Tag eines, ... das ist ihr Leben. Warum soll ich diese Eier nicht essen dürfen?
    Mit vielen anderen tierischen Lebensmitteln ist es ähnlich - und dann muss es noch lange kein Fleisch sein.

    Meine Meinung! - und ich weiß, dass viele hier, die einen Blog lesen, eine andere Meinung haben und das dürfen sie auch gerne haben.

    Ich lese deinen Blog trotzdem sehr gerne, gerade auch, weil es oft Anregungen gibt, was man noch kochen kann. Und das finde ich echt gut.

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    1. Liebe Katrin,

      Natürlich steht in der Bibel, das man Tiere essen darf, damals ist man mit den Tieren aber nicht so umgegangen wie heute. ich glaube nicht, das Massentierhaltung und Co in Gottes Sinn sind.
      Und diese Bedingungen sind der Grund, warum ich eigentlich auch keine Milch und Eier essen möchte.
      Mit den eiern von deinen "glücklichen Hühnern" hätte ich auch kein Problem...

      Liebe Grüße
      Jessi

      PS: Es gibt übrigens auch Veganer in der Bibel: Daniel und seine Freunde, und der König musste damals zugeben, das diese Ernährung besser war, als die seiner Soldaten....

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  5. Hallo Jessi,
    oh ja, auch ich habe im Moment einen wahnisinnigen Appetit auf Eier (seit ca. 20 Jahren vegetarisch, 3 Jahre vegan), konnte es mir aber bisher noch verkneifen....
    Ich glaube, dass bei jedem dieser Zeitpunkt einmal kommt, gerade wenn der Rest der Familie immer noch zu den Allesessern gehört und wir sie ja auch versorgen.
    Ich hatte Dir vor einiger Zeit schon mal geschrieben und Dich wegen Deiner vielen Unverträglichkeiten auf das warme Frühstück nach der 5-Elemente-Ernährung hingewiesen. Hast Du das ausprobiert? Ich selbst kann nur sagen, dass ich mit einem warmen Frühstück viel viel besser in den Tag starte...
    Noch etwas anderes: Es gibt ja verschiedene Stoffwechseltypen (nachzulesen bei Barabara Temelie in der "Wohlfühlfigur") und wenn man als sog. Fett-/Eiweiß-Typ nicht genügend Eiweiß zu sich nimmt, dann hat man immer das Gefühl nicht satt zu werden und auch stärkere Süßgelüste. Problematisch wird es dann natürlich schon, wenn man komplett auf das tierische Eiweiß verzichten (möchte) und auch keine Sojaprodukte und kein Seitan verträgt. Da bleiben dann wirklich nur Lupine, Hülsenfrüchte und Nüsse als Eiweißquelle..... - aber letzten Endes mußt Du die Entscheidung für Dich und Dein Wohlbefinden selber treffen. Und vielleicht kennst Du ja auch bei Euch in der Nähe jemanden, der glückliche Hühner herumlaufen hat......
    Liebe Grüße
    Anja

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    1. Hallo liebe Anja,

      ja, das warme Frühstück hab ich ausprobiert und letzten Herbst/Winter auch sehr oft gegessen. Über den Umzugsstress war es dann in Vergessenheit geraten. Ich denke jetzt wo die Tage wieder kälter sind, werd ich das auch wieder öfter einbauen, es tut wirklich sehr gut.
      Danke das du mich daran erinnert hast!
      Ich hatte mir auch zwei Bücher gekauft, werd da noch mal reinschaun...

      Grüßle, Jessi

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Danke für deinen Kommentar, ich freu mich sehr darüber!!