Hallo zusammen!
ich habe mich gerade hingesetzt und einen Leserbrief an die "Bild der Frau" geschrieben.
Ich lese die Zeitschrift schon relativ lange und war grad von den Reportagen und Interwievs immer begeistert.
In der aktuellen Ausgabe findet man einen Artikel zum Thema "Veganismus".
Zuerst habe ich mich noch darüber gefreut, das änderte sich aber relativ schnell, denn viel negativer kann man die vegane Ernährung und Lebensweise fast nicht darstellen.
Ich hätte euch den Artikel gern verlinkt, aber leider ist er nicht online zu lesen.
Eine Reporterin wagt das Experiment "20 Tage vegan" und führt darüber Tagebuch.
Auf den verschiedenen Fotos sieht man meiner Meinung nach ihrem Gesichtsausdruck schon an, das sie nicht objektiv an die Sache rangeht, und eher negativ zu dem ganzen eingestellt ist.
Auf den folgenden Bildern sieht man ein "normales" Frühstück, und wie es (angeblich)
vegan aussieht:
Also mein Frühstückstisch am Mittwoch sah anders aus, oder? *klick*
Und sie "hatte so Sehnsucht nach Joghurt?" Wie wärs mit Sojajoghurt!?
Es wird so getan, als könne man sich nur mit Wolle und Daunenjacke richtig warm halten
- also muss man als armer Veganer frieren!
- also muss man als armer Veganer frieren!
Da man keine Lederschuhe tragen kann, bleibt einem als Alternative nur noch Gummistiefel zu tragen.
Die Nahrungsmittel sind total überteuert, z.B. weil man unbedingt Mandelmuß zum kochen braucht, und man muss ewig weit fahren, weil man die Produkte nirgends bekommt.
Man hat tagelang "Sägemehl-Geschmack" im Mund, und hat permanent Hunger.
Wenn man unterwegs ist, kann man nirgends was essen und trinken, und der größte Knaller wie ich finde, ist die Aussage: "Vegan macht einsam!"
Attila Hildmann wurde kurz erwähnt und war auch abgebildet inkl. seinem Buch, aber leider kam er nicht wirklich zu Wort,und auch sonst kein Veganer/keine Veganerin, die aus ihrem Alltag berichtet. Interessant für die Leser wären
vielleicht auch Hintergrundinfos gewesen, aus welchen Gründen ein
Veganer nicht nur auf Fleisch, sondern auf alle tierischen Produkte
verzichtet.
Aber nichts von alledem...
*kopfschüttel*
Ich bin schon sehr gespannt, ob und was die Redaktion auf meinen Brief antworten wird...
werde euch dann berichten...
Grüßle, Jessi
Das ist ja an Dreistigkeit kaum noch zu übertreffen. Sägemehl Geschmack, ah ja... was zum Teufel hat die gute Frau denn gegessen? Vegan macht Einsam... huch, fällt mir auch gerad auf... wo sind sie denn alle hin *lol*... ich kann nimmer. Ich muss mich kringeln. Echt traurig, aber wahnsinnig lächerlich!!!
AntwortenLöschenWen's nicht so lustig wäre, wäre es zum Weinen!
AntwortenLöschenDas schlimmste ist, dass es Menschen gibt, die sowas glauben....
Naja, besonders guten Journalismus erwarte ich ehrlich gesagt nicht, wenn ich eine "Zeitung" bzw. Zeitschrift lese, die zur Springer-Gruppe, genauer der BILD-Sippe, gehört..
AntwortenLöschenIch finde die Darstellung nicht besonders überraschend, denn man muss sich immer überlegen, für welche Zielgruppe solche "seriös" recherchierten Artikel erscheinen: In der NEON (Zielgruppe mMn Studenten bzw. Mitte 20 - Mitte 30) erschien kürzlich ein Artikel, in dem neben der vorurteilsbehafteten Meinung auch Ärzte und Veganer zu Wort kamen - mehrere Seiten wurden also gezeigt.
Zielgruppe der Bild der Frau ist mMn (bitte korrigiert mich, falls ihr das anders seht) die Hausfrau ab 35/40 (Jessi, du bist deutlich jünger, oder?!) bis Mitte 50, Anf. 60. Entweder traut die Bild der Frau ihren Leser/innen nicht zu, mit neuen Ernährungskonzepten konstruktiv umgehen zu können, sonst hätten sie echte Alternativen und vielleicht ein paar Rezepte veröffentlicht, oder aber der Bild der Frau ist es einfach vollkommen egal, was der Wahrheit entspricht - hauptsache ist doch, ein zweiseitiger Artikel mit hübschen Fotos festigt das Bild der Frau, die die Zeitschrift gerade liest.
Wie dem auch sei - es ist schade, dass mal wieder das Bild über vegane Ernährung und veganes Leben in Schieflage geraten ist, allerdings wundert es mich in diesem Erscheinungskontext kein bisschen!
Ja wahrscheinlich hast du recht.
LöschenBisher habe ich die Bild der Frau eigentlich immer gern gelesen, weil es im Gegensatz zu anderen Frauenzeitschriften, nicht nur um Mode oder Promiklatsch ging.
Grad die Artikel, die nicht so oberflächlich waren, fand ich gut.
Allerdings stelle ich nach diesem Artikel natürlich auch die Wahrheit anderer Artikel in Frage.
Eine Antwort auf meinen Leserbrief habe ich bisher übrigens nicht bekommen. Schade...
Grüßle, Jessi (32)